Phänomenologie der digitalen Welt

Sommerschule der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung

Repository | Buch | Kapitel

221678

Ereignisse — Strukturen — Geschichte

Thomas Schwinn

pp. 177-201

Abstrakt

Geschichte ist ein kontinuierlicher Strom des Geschehens. Nirgends stehen die Dinge still. Wie gewinnt man einen analytischen Zugriff auf dieses "moving target"? Indem man zunächst die Metapher des "Flusses' oder "Stromes' nicht überstrapaziert. In einem Wasserstrom oder einer Sandlawine werden die einzelnen Partikel durch physischen Kontakt in Bewegung gesetzt. Eine solche Dominotheorie ist auf soziale Zusammenhänge nicht anwendbar. Soziale Ereignisse sind keine physischen Partikel, folglich muß auch nach einem anderen Verknüpfungsmodus gesucht werden. Dies ist ein Grundproblem der beiden hier behandelten Autoren. Webers Soziologische Grundbegriffe lassen sich als den Versuch lesen, die sozialen Elemente und ihre Art des In-Beziehung-Tretens zu klären und auch Luhmann (1984: 62) ist auf der Suche nach der Anschlußfähigkeit dieser Elemente, dem Grundproblem, wie man von einem Ereignis zum nächsten kommt. Im folgenden werde ich darlegen was Weber (I – III) und Luhmann (IV – VI) als Element, als Kleinsteinheit, ihrer Theorie wählen, wie die Verknüpfung dieser Elemente zu Strukturen gedacht wird und wie der Zusammenhang von Ereignissen, Strukturen und Geschichte hergestellt wird.

Publication details

Published in:

Greshoff Rainer, Kneer Georg (1999) Struktur und Ereignis in theorievergleichender Perspektive: Ein diskursives Buchprojekt. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 177-201

DOI: 10.1007/978-3-663-11556-4_7

Referenz:

Schwinn Thomas (1999) „Ereignisse — Strukturen — Geschichte“, In: R. Greshoff & G. Kneer (Hrsg.), Struktur und Ereignis in theorievergleichender Perspektive, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 177–201.