Phänomenologie der digitalen Welt

Sommerschule der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung

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221681

Vergleichender Vergleich

Georg Kneer

pp. 249-262

Abstrakt

Die gewählte Überschrift macht darauf aufmerksam, daß dieser Beitrag zur Theorienvergleichsdebatte an einem spezifischen Vergleich interessiert ist. Das Besondere liegt darin, daß es sich bei den Vergleichsobjekten, die miteinander verglichen werden (sollen), wiederum um Theorienvergleiche handelt. Insofern nimmt der Beitrag einen Vergleich von Vergleichen vor. Wichtig erscheint mir die Zweistufigkeit, die Reflexivität des intendierten Vergleichsvorgangs. Ein vergleichender Theorienvergleich kommt dadurch zustande, daß zunächst Theorien miteinander verglichen werden (Vergleich erster Ordnung) und daran anschließend ein Vergleich der Theorienvergleiche (Vergleich zweiter Ordnung) vorgenommen wird. Dabei gilt zunächst, daß der Vergleich zweiter Ordnung eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit dem Vergleich erster Ordnung aufweist - ähnlich wie im Falle Beobachtung zweiter und erster Ordnung. Beim vergleichenden Vergleich handelt es sich wiederum, so ist zunächst ausdrücklich festzuhalten, um einen (Theorien-) Vergleich. Der Vergleich zweiter Ordnung verwendet, ebenso wie der Vergleich erster Ordnung, die Unterscheidung von Differenz und Identität als Leitdifferenz. Ferner erfordert der Vergleich zweiter Ordnung zumindest zwei Vergleichsobjekte und - explizit oder zumindest implizit - einen Vergleichsgesichtspunkt. Und schließlich endet auch der Vergleich zweiter Ordnung mit der Angabe von Differenzen und Identitäten.

Publication details

Published in:

Greshoff Rainer, Kneer Georg (1999) Struktur und Ereignis in theorievergleichender Perspektive: Ein diskursives Buchprojekt. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 249-262

DOI: 10.1007/978-3-663-11556-4_10

Referenz:

Kneer Georg (1999) „Vergleichender Vergleich“, In: R. Greshoff & G. Kneer (Hrsg.), Struktur und Ereignis in theorievergleichender Perspektive, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 249–262.