Phänomenologie der digitalen Welt

Sommerschule der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung

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222288

Interpretative Sozialwissenschaft

Hans-Georg Soeffner

pp. 35-53

Abstrakt

Interpretative Sozialwissenschaft ist Teil der verstehenden Soziologie, deren theoretische und methodologische Prämissen sie übernimmt. Das Attribut interpretativ betont den methodischen Aspekt der empirisch orientierten, verstehenden Soziologie und ist ohne die Einbettung in deren Theoriehintergrund weder legitimiert noch lebensfähig. Wie für jede methodische Konzeption und Methodenausbildung, so bedeutet auch für die interpretative Sozialwissenschaft ein Theorieverzicht Legitimationsverzicht und ein Abgleiten in Beliebigkeit, überspitzt formuliert: Eine theorielose Methodenausbildung ist wie eine Theologie ohne Gott oder eine Gesellschaft ohne Verfassung. Entsprechendes gilt für die Anwendung von Methoden jenseits einer Problemstellung, die empirisch gelöst werden soll und ohne einen Gegenstand, dem die Methoden angemessen werden müssen.

Publication details

Published in:

Mey Günter, Mruck Katja (2014) Qualitative Forschung: Analysen und Diskussionen – 10 Jahre Berliner Methodentreffen. Dordrecht, Springer.

Seiten: 35-53

DOI: 10.1007/978-3-658-05538-7_2

Referenz:

Soeffner Hans-Georg (2014) „Interpretative Sozialwissenschaft“, In: G. Mey & K. Mruck (Hrsg.), Qualitative Forschung, Dordrecht, Springer, 35–53.